Ein Hobby wie die Sammelleidenschaft muss eine Erfindung der Neuzeit sein, denken viele. Schließlich hatte die große Mehrheit der Menschen in früheren Generationen ganz andere Sorgen als das Sammeln kleiner Schätze. Sicherlich es gab immer schon einige – früher Adlige, reiche Kaufleute oder Geistliche -, die dazu die Muße und das notwendige Budget besaßen. Eines der beliebtesten Sammlerobjekte waren dabei schon immer Münzen. Sie faszinieren die Menschen seit über 2.000 Jahren. Aber was macht die Faszination Münzen sammeln eigentlich aus?
Münzen sammeln ist so alt wie die Geschichte der Münzen selbst
Die ersten Münzen der Welt lassen sich heute dem Reich der Lyder, etwa um 600 bis 650 v. Chr., zuordnen. Für die meisten Menschen damals waren sie natürlich zuallererst Tausch- oder Zahlungsmittel, aber schon bald, als auch andere Reiche, Länder, Regionen oder Städte Münzen prägten, begannen die Ersten, sie zu sammeln. Das dabei heute bedeutsame Motiv der Wertanlage spielte seinerzeit noch keine große Rolle. Es ging den Menschen eher um Erinnerungen. Von ihren Reisen bewahrten sie die eine oder andere Münze als Andenken und Erinnerungsstück – genau so, wie es viele Urlauber heute noch machen, wenn sie das übrig gebliebene fremde Kleingeld der letzten Urlaube irgendwo sammeln. Diese Sammelleidenschaft für Münzen hat sich dann im Laufe der Zeit zum gesellschaftlichen Phänomen entwickelt. Immer mehr Menschen konnten es sich leisten, exotische und historische Münzen zurückzulegen, oder sich sogar gezielt Münzen zu kaufen.
Die Szene der Münzsammler
Die Motive der Sammler sind verschieden. Für die einen ist es ein bloßes Hobby. Andere betreiben das Sammeln akribischer und konzentrieren sich beispielsweise ausschließlich auf die Münzen bestimmter Epochen und Länder oder sammeln nur Sondermünzen und bestimmte Motive. Dabei haben sie auch oft Wertanlage oder Wertentwicklung im Auge. Dieses Kriterium spielt für die heutigen Sammler von Edelmetall-Münzen oder Anlagemünzen eine noch größere Rolle. Ihnen geht es nicht nur um den Wert der Münzen an sich, sondern eher um die Wertentwicklung des jeweiligen Münzmaterials. Den Aufbau einer Münzsammlung kann jeder heute für sich und praktisch anonym im Privaten verfolgen und sich neue Stücke online oder über einschlägige Händler vor Ort beziehen. Viele Sammler treffen sich auf Messen oder Münzbörsen aber genauso gern mit Gleichgesinnten, tauschen sich aus und schwärmen von ihren Schätzen. Im Internet pflegt die Szene mittlerweile ebenfalls regen Kontakt. Daneben, genau wie vor Anbruch des digitalen Zeitalters, zählen Münzkataloge und Fachzeitschriften zur Lieblingslektüre der Sammler, die ihnen alle wichtigen Informationen zu neu erschienenen Münzen oder der Wertentwicklung historischer Prägungen liefert.
Diese Geschichte von der Faszination des Sammelns von Münzen wird noch lange weitergehen, denn wer die Szene etwas beobachtet, sieht: Es mangelt nicht an Nachwuchs. Immer wieder entdecken junge Menschen das Münzensammeln für sich. Nicht jeder wird ein eingefleischter Sammler, aber viele bleiben dieser Leidenschaft ein Leben lang treu. Das sind die besten Voraussetzungen, damit die Geschichte des Münzensammelns noch lange weitergeht.
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